
Chirurgischer Chefarzt und Oberarzt empfehlen ausdrücklich frühzeitige medizinische Abklärung, „wenn’s am Hintern juckt und zwickt“, um Komplikationen zu vermeiden
Eine erfreuliche Resonanz erfuhr der Patienten-Infoabend „Wenn’s am Hintern juckt und zwickt – Anale Probleme und wie man sie wieder loswird“ des St. Josef-Krankenhauses Linnich.
Alwin M. Bulla, der Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie im St. Josef-Krankenhaus Linnich, und Oberarzt Thomas Gierlich, machten direkt deutlich, dass Scham weder vom Besuch des Infoabends und erst recht nicht vom Besuch beim Arzt abhalten sollte. Denn die frühzeitige Behandlung von Juckreiz, Blutungen, Ekzemen, Entzündungen, Verwundungen oder Hämorrhoiden kann Verschlimmerungen oder Komplikationen vermeiden. „Lieber mal zum Arzt“ riet Referent Thomas Gierlich deshalb gleich zu Beginn seines Vortrags, bevor er auf die verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen einging, die im Analbereich auftreten können. Auch wenn diese harmlos seien, seien sie dennoch quälend, wie zum Beispiel ein unangenehmer Hautausschlag. Nässen und Schmieren können darüber hinaus unbehandelt zu Inkontinenz führen.
Gierlich erklärte das Kontinenzorgan, das verschiedene Aggregatzustände unterscheiden kann. Es besteht aus Muskulatur, dem Schließmuskel, einem Gefäßgeflecht und Schleimhaut und wir sind in der Lage, Stuhlgang oder Gase zurückzuhalten – wenn keine Erkrankungen vorliegen. Bei frühzeitiger Behandlung kann auch ein chirurgischer Eingriff vermieden werden. Zum Beispiel kann bei einer Analfissur, einem Einriss in der Schleimhaut, eine Salbe zum Einsatz kommen und der Stuhl wird weich gehalten. Auch wenn operiert werden muss, zum Beispiel bei einer starken Entzündung, ist es immer besser, wenn das Operationsgebiet klein ist. Dann ist auch die offene Wunde kleiner und heilt besser. Zu langes Warten kann zu Stuhlinkontinenz führen, die dann nicht mehr umkehrbar ist. Deshalb betonten Gierlich und Bulla das Fazit: Gehen Sie bei Beschwerden im Analbereich frühzeitig zum Arzt. Vertrauen Sie sich Ihrem Hausarzt an und ebenso dem Facharzt.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der AOK Rheinland-Hamburg in der Kultur- und Begegnungsstätte auf dem „Place de Lesquin statt. Christopher Wolf (AOK-Geschäftsstellenleiter Jülich) hatte die Gäste begrüßt, bevor Alwin Bulla sein Team mit den Oberärzten Thomas Gierlich und Birgit Nose-Dreßen vorstellte und zum Thema des Abends überleitete.
Im Anschluss an die Vorträge stellten die Besucher ihre Fragen und nutzten die Gelegenheit mit den Ärzten ins Gespräch zu kommen.
Photo (© S. Freyaldenhoven) v.l.: Christopher Wolf (AOK-Geschäftsstellenleiter Jülich), Birgit Nose-Dreßen (Oberärztin der Chirurgie), Thomas Gierlich (Oberarzt der Chirurgie), Alwin M. Bulla (Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie) und Geschäftsführerin Judith Kniepen
Caritas Trägergesellschaft West gGmbH
Öffentlichkeitsarbeit/K. Erdem